Farben aus Herbstfrüchten- Berberitze
Die herbstliche Farbenpracht ist für viele Menschen ein wahres Naturspektakel, und sie hat nicht nur ästhetischen, sondern auch praktischen Nutzen. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Berberitze, deren leuchtend gelbe und rote Farbstoffe seit Jahrhunderten in der Färberei und darüber hinaus eingesetzt werden.
Die Rinde und die Wurzel der Berberitze enthalten Farbstoffe, die schon traditionell zum Färben von Textilien genutzt wurden. Wird Wolle, Baumwolle oder Seide mit der Wurzel- oder Stammrinde der Berberitze gefärbt, entsteht ein kräftiges, leuchtendes Gelb. Diese Technik wurde früher unter anderem zur Färbung Holzspielzeug eingesetzt und verleiht den Spielsachen eine charakteristische Farbe.
Aber die Farbpalette der Berberitze endet nicht bei Gelb: Aus den Früchten lässt sich ein Saft pressen, der auf natürliche Weise verschiedene Rottöne ergibt. Ohne weitere Zugaben verleiht der Fruchtsaft Materialien wie Leder, Wolle, Baumwolle und Seide ein zartes Rosenrot. In Kombination mit Zinn als Beize intensiviert sich die Farbe zu einem tiefen Karmesinrot. Der Saft ist nicht nur in der Textilfärbung nützlich, sondern eignet sich auch hervorragend als Tinte und sogar als Lebensmittelfarbe.
Interessanterweise findet die Berberitze auch in der Wissenschaft Anwendung: Der Wurzelsaft, der fluoreszierende Eigenschaften besitzt, wird in der Mikroskopie eingesetzt, um bestimmte Strukturen unter dem Mikroskop sichtbar zu machen.
Die Berberitze ist damit ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Schönheit und Vielseitigkeit der Herbstfarben in der Natur uns nicht nur erfreuen, sondern auch wertvolle, natürliche Farbstoffe liefern können.
Wenn du mit Berberitze Farbe herstellen möchtest, pflücke die Beeren im Herbst. Aber Vorsicht! Berberitzenhecken haben viele Dornen!