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für ganzheitliche Verbundenheit und lebensdienlichem Wirken
im Klimawandel
Die Wochen der Hitze und Dürre endeten für mich in diesem heißen Sommer plötzlich. Es war kein unmerklich vollzogener Übergang in eine neue Jahreszeit, sondern ein abruptes Erwachen am Morgen im Frühnebel mit Spinnweben an den Ästen der Wildrose, deren rote Früchte mit feinen Wasserperlen überzogen waren. Das Tageslicht glänzte golden und die Abende wurden frisch.
Es setzte endlich Regen ein, mal zart und fein, mal heftig und stürmisch und meine Tomaten, die in diesem sonnigen Sommer ohne Überdachung zu prallen roten Früchten herangereift waren, platzen auf. Das gelbe verbrannte Gras wurde über Nacht grün und einige Wildkräuter entfalteten noch, voller Dankbarkeit, einige bunte Blüten.
Eines Morgens begegnete mir ein Schwarm bunter Bienenfresser, deren lauter Gesang mich an das Ende des Sommers erinnerte. Er kommt ins Leben, um dir zu zu zurufen, sei im Vertrauen, das Leben trägt dich!
Am Abend haben wir dann zum ersten Mal wieder ein Feuer im Kamin entzündet.
Durch die extreme Trockenheit haben sich viele Laubbäume bereits im August von ihren Blättern getrennt und mein Weg durch den Wald wirkt schon einige Wochen sehr herbstlich.
Der phänologische Kalender – Frühherbst – Vollherbst – Spätherbst
Die Phänologie der Pflanzen, also deren jahreszeitliche Entwicklung ergibt sich aus den individuellen Umgebungsbedingungen.
Ein phänologischer Kalender richtet sich nach der Entwicklung von Blüten, Früchten und Blattwerk bestimmter Pflanzen. Er ist außerdem in zehn phänologische Jahreszeiten eingeteilt: Vorfrühling, Erstfrühling, Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer, Spätsommer, Frühherbst, Vollherbst, Spätherbst und Winter. Viele alte Bauernregeln und der traditionelle Bauernkalender richten sich nach der Phänologie der Pflanzen.
Im Frühherbst reifen die Holunderbeeren zu dunkelroten prallen Früchten bis Ende September, wenn die ersten Kastanien aus ihrer stachligen Schale platzen und bis Oktober sich das Laub der Bäume rot gefärbt hat. In diesem Jahr erscheint mir die Reife der Früchte und die Färbung der Blätter um einigen Wochen verschoben zu sein. Und ich bin gespannt, wie sich die Natur im Spätherbst zeigen wird.
Alles fügt sich und erfüllt sich,
musst es nur erwarten können
und dem Werden deines Glückes
Jahr und Felder reichlich gönnen.
Bis du eines Tages jenen
reifen Duft der Körner spürest
und dich aufmachst und die Ernte
in die tiefen Speicher führest.
Stilles Reifen, Christian Morgenstern
Westen
Die herabsteigenden Energien, die mit der Sommersonnenwende begonnen haben, werden nun spürbar und sichtbar. Die Natur hat alle Energien in die Ausreifung der Früchte gesteckt, um nun loszulassen und sich zu verschenken. Die Konzentration ist nun wieder auf die Erde gerichtet. Die regnerischen Herbststürme und die Taunasse Wiese am Morgen machen das Element Wasser in dieser Jahreszeit deutlich.
Und auch in uns wird der Wunsch spürbar, nach einem heißen Sommer, viel draußen Sein und Geselligkeit, uns in ein warmes, kuscheliges Nest mit Gemütlichkeit und Ruhe zurückzuziehen. Mit lieben Menschen teilen, was das Jahr mit mir gemacht hat, wer war ich noch an der Wintersonnenwende und wer bin ich heute?
Mein Jahr lässt mich still, demütig und dankbar werden. Ich habe die schönsten Augenblicke mit meinen Enkelkindern gesammelt und viel innige Zeit mit meiner Tochter verbringen dürfen. Die intensive Familienzeit mit meinem Partner, meinen Kindern und meinen Enkeln hat mich glücklich einen neuen Lebensabschnitt erkennen lassen. So bin ich dankbar für die schmerzhaften Erfahrungen, die mir das Leben ebenso aufgezeigt hat, und kann diese annehmen und integrieren. Darüber habe ich in meinem letzten Blogeintrag geschrieben.
https://simeoni.de/blog/naturkultur-eine-oekozentrierte-lebensweise/
Wie ist es dir ergangen, was musstest du gehen lassen, was ist zu dir gekommen und welche Einsichten, Gefühle und Erkenntnisse darfst du ernten?
Die Herbstqualität ist aber nicht nur Zeit der Rückschau und Dankes, sie ist auch eine Vorbereitungszeit auf die kommende dunkle Jahreszeit. Jetzt zeigt sich, ob ich einen langen, kalten Winter gut überstehen kann. Habe ich gut vorgesorgt an materiellen und seelischen Vorräten? Was brauche ich für mein persönliches Wohlbefinden? Vielleicht kann ich getrost noch Dinge verschenken, ziehen lassen oder sind sie wahrhaft wichtig in meinem Leben?
Die Qualität dieser Jahreszeit trägt in ihrer Fülle dazu bei, auf das, was du kennst und hast, neu zu blicken. Es ist wahrlich die Zeit gekommen, sich der eigenen Reife bewusst zu werden und unabhängig von äußeren Normen und Urteilen die eigene Ur-Essenz zu leben.
Der Westen wird im Lebensrad auch mit der Gemeinschaft und einer gesunden Balance des Gebens und Nehmens assoziiert. Ich habe in den letzten Jahren viel “Gemeinschaftsarbeit” geleistet und als Hochsensible ist das eine große Herausforderung. Immer wieder habe ich von meinen MentorInnen gehört, wie wichtig Gemeinschaft ist und immer wieder bin ich an meine Grenzen gekommen. Bis ich erkannt habe, dass ich zu den Menschen gehöre, die durch ihre Feinfühligkeit bei jedem Schritt in einer Gemeinschaft einer riesengroßen Herausforderung entgegensehen. Das wirbelt im Vorfeld bereits so viele Gefühle auf, die sich vor allem gegen mich selbst richten, dass damit schon die erste große Hürde genommen werden muss. Gemeinschaften zu finden, deren Mitglieder einander einladen, ermutigen und inspirieren, ist nicht leicht. Aber es ist möglich! Es gibt Gemeinschaften, in denen die eigene Feinfühligkeit als eine Gabe eingebracht werden kann, mit Menschen, die einen positiven Einfluss auf das Selbstbild von Hochsensiblen nehmen können.
Deshalb lade ich dich ein, die Herbstqualität für dich zu nutzen und deine Beziehungen anzuschauen und dich vielleicht auch zu öffnen für neue Kontakte, Begegnungen und Gemeinschaften.
Herbst-Tagundnachtgleiche
Erntedank
Für mich ist die Herbst-tagundnachtgleiche eine ganz besondere Zeit. Ich habe vor genau 24 Jahren einer zauberhaften Tochter das Leben geschenkt. Deshalb ist diese Zeit immer ein Fest voller Liebe und Dankbarkeit.
Die Herbst-tagundnachtgleiche symbolisiert noch einmal die Harmonie und Ausgeglichenheit von Licht und Dunkelheit. Genau diese Balance spiegelt auch meine Tochter in ihrem Wesen wider.
Diese sanfte und ausgeglichene Qualität begleitet uns bis Ende Oktober in die Dunkelheit des Jahres.
Für unserer AhnInnen waren Tages-und Nachtgleichen wichtige Ereignisse im Jahreskreis und so zeigte sich für sie zur Herbst-tagesundnachtgleiche, ob sie genug Ernte Vorräte für den kommenden Winter hatten. Mit großer Dankbarkeit für die Gaben der Natur konnten sich die Menschen nun ausruhen und sich anderen Vorbereitungsarbeiten für die dunkle Jahreszeit widmen. Ein Erntedankfest ist heute noch in vielen christlichen Traditionen der Höhepunkt nach einem reichen Sommer und wird mit bunt geschmückten Altären gefeiert.
In vorchristlicher Zeit war der Thingtag der Herbstgerichtstag der Germanen und dem Gott Wotan/Odin geweiht. Wotan, dem Gott mit dem Schwert in der Hand, folgte mit der Missionierung St. Michael und wurde zum Ehrentag aller Erzengel erklärt.
Ende September wurden die Spinnräder wieder in die Stuben gestellt und bei meinen AhnInnen, die Korbmacher waren, saß man zusammen zwischen Weidenruten und geflochtenen Körben und erzählte sich vom vergangenen Sommer. Das Feuer im Herd wurde rituell entzündet und von meiner Urgroßmutter wurde das Haus zum ersten Mal mit einigen getrockneten Kräutern ausgeräuchert.
Die Sehnsucht, die wir verspüren, wurde uns mitgegeben, damit wir uns auf die Suche machen, uns bewegen und entwickeln.
Konfuzius
Herbstfrüchte in berauschenden Farben
Druidenmus aus der Vogelbeere
Die Eberesche leuchtet in unserem Garten neben dem Wildrosenstrauch als erster Baum mit prallen orangeroten Beeren und verkündet den nahenden Herbst. Ihre Früchte sind ein Schmaus für die Gartenvögel im Winter. Die Vogelbeeren sind aber auch auf dem menschlichen Speiseplan eine Delikatesse.
Die keltischen Gelehrten, die weisen Druiden, verehrten die Eberesche als heiligen Baum. Sie kannten das Geheimnis der gesunden Früchte, den Vogelbeeren. Die Vogelbeeren halten viele für giftig, doch die Menschen in früheren Zeiten wussten, dass die Vogelbeeren voller wertvoller Vitamine stecken und kochten sich in der kalten Jahreszeit einen nahrhaften Mus davon.
Die Vogelbeeren von den Stielen zupfen und in einem Topf erwärmen. Mit Birnendicksaft aufgießen und einer Prise Vanille würzen.
Sehr lecker zu einfachen Muffins oder Pfannenkuchen!
Die Göttin Holle
Der schwarze Holunder ist der Baum der Erdgöttin und seine dunkelroten bis schwarzen Früchte Sinnbild für die Kraft der erblühenden Fruchtbarkeitsgöttin des Sommers. In den dunklen Herbstfrüchten offenbart sich die Todesgöttin, die die Schatten durchwandert, um die Seelen der Toden in ihr Reich zu holen. Dort, tief im Erdreich der Göttin Holle ruhen sie unter ihrem Schutzmantel, bis für sie ein neuer Lebenszyklus beginnt.
Prähistorische Funde zeugen von einer großen Verehrung des Hollers als Heil- und Schutzbaum in der Menschheitsgeschichte. Viele Mythen drehen sich um ihn und in der Naturheilkunde wirkt er ganzheitlich heilkräftig.
Der Hollerbusch ist eine Pflanze des Lichts und des Schattens. Seine weißen Blüten erinnern an Sterne und der dunklen Saft der reifen Beeren an Blut.
Der Elderbaum verbindet sowohl einen Lebenszyklus, als auch einen Jahreszyklus und vollendet seine Kraft mit der Gabe seiner Früchte.
Göttinnen Trank für kalte Tage
Du brauchst:
Außerdem brauchst du einige Küchenutensilien zur Zubereitung:
Als erstes koche ich in einem Topf mit Wasser die Hollerbeeren 5 Minuten sprudelnd auf, dann fülle ich den Saft durch ein Sieb, welches ich vorher mit einem Küchentuch auslege in einen neuen Topf. Nun lasse ich den Zucker einrieseln und diese Mischung mindestens 20 Minuten köcheln. Nun gebe ich den ausgepressten Zitronensaft hinzu. Der heiße Hollersirup wird nun in saubere Glasflaschen gefüllt und ist bis zu 1 Jahr haltbar.
Der Sirup ist sehr reich an Vitamin C und schmeckt an kalten Wintertagen auch als Heißgetränk sehr gut.
Booster fürs Immunsystem
Oxymel, der Sauer-Honig wird aus regionalen Zutaten angesetzt und ist fantastisch für dein Immunsystem im Winter.
Die Holunderbeeren müssen vorher unbedingt gekocht werden!
Rezept:
2-4 Dolden Holunderbeeren
Beeren von den Stielen entfernen und mind. 5 Minuten kochen. Abkühlen lassen.
3 Teile Honig
1 Teil Essig gut verrühren und mit den Holunderbeeren mischen.
In einem verschlossenen Schraubglas wird der Ansatz für 4 Wochen dunkel gestellt und täglich geschüttelt.
Das Holunder-Oxymel wird mit heißen oder kalten Wasser verdünnt genossen.
Natürlicher Dünger und Frostschutz
Das bunte Herbstkleid der Bäume leuchtet durch die grauen regnerischen Tage und bringt ein wenig Leuchtkraft in die dunkle Jahreszeit. Die Winde lassen das Laub quasi vom Himmel tanzen, die Erde empfängt die Blätter als wertvollen Dünger, die zu einer humosen Schicht verrotten. So bleiben all die wichtigen Nährstoffe im natürlichen Kreislauf vorhanden.
Leider sehen das viele Menschen nicht so und beseitigen den Herbstlaub mit allen Mitteln. Die Wälder zeigen uns doch auf so geniale Weise wie klug die Natur funktioniert! Und das großartige Geschenk des Laubes im Garten nutzen zu können, wird für mich jedes Jahr im Herbst ein Naturfest.
Mulch verottet mit der Zeit und reichert den Boden mit Humus an und er dient den Bodelebeweden als Nahrung. Gleichzeitig schützt die Mulchschicht vor Wind und Wetter und somit vor Erosionen. Mulch hält die Feuchtigkeit im Boden und der Gießaufwand wird weniger. Außerdem hält es auch noch Unkraut zurück. Ideal ist es das Laub und Grasschnitt zu vermischen.
Frostschutz mit dicken Laubhaufen ist ein wunderbarer, warmer Wintermantel für Kräuter wie Rosmarin und andere empfindliche Pflanzen. Nicht nur Igel lieben ein gemütliches Heim mit einer dicken Laubschicht, auch andere Tiere freuen sich über ein kuscheliges Winterquatier.
Und zu viel Laub kann es gar nicht geben, denn Laub eignet sich auch hervorrargend für einen nährstoffreichen Kompost und zum Nachmulchen im Frühjahr.
Also feiern wir den Herbst und sein buntes Blättergeschenk an uns!
Im Innen wachsen und im Außen wirksam werden
Du selbst kannst den Wandel mitgestalten!
Mit meinem Blogbeiträgen zur Natur.Kultur.Gestaltung möchte ich dich dabei unterstützen, dich begleiten und dich Schritt für Schritt zu einer tiefen Verbundenheit führen.
Ich habe die Vision ein Netz zu weben an dem viele Menschen aller Generationen mitgestalten können, die sich gemeinsam durch die Wandelzeit begleiten, sich gegenseitig unterstützen und so kraftvoll und heilsam in die Welt wirken!
Ich freue mich, wenn DU dabei bist!
Von Herzen Sabine
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