Die herabsteigenden Energien, die mit der Sommersonnenwende begonnen haben, werden nun spürbar und sichtbar. Die Natur hat alle Energien in die Ausreifung der Früchte gesteckt, um nun loszulassen und sich zu verschenken. Die Konzentration ist nun wieder auf die Erde gerichtet. Die regnerischen Herbststürme und die Taunasse Wiese am Morgen machen das Element Wasser in dieser Jahreszeit deutlich.
Und auch in uns wird der Wunsch spürbar, nach einem heißen Sommer, viel draußen Sein und Geselligkeit, uns in ein warmes, kuscheliges Nest mit Gemütlichkeit und Ruhe zurückzuziehen. Mit lieben Menschen teilen, was das Jahr mit mir gemacht hat, wer war ich noch an der Wintersonnenwende und wer bin ich heute?
Mein Jahr lässt mich still, demütig und dankbar werden. Ich habe die schönsten Augenblicke mit meinen Enkelkindern gesammelt und viel innige Zeit mit meiner Tochter verbringen dürfen. Die intensive Familienzeit mit meinem Partner, meinen Kindern und meinen Enkeln hat mich glücklich einen neuen Lebensabschnitt erkennen lassen. So bin ich dankbar für die schmerzhaften Erfahrungen, die mir das Leben ebenso aufgezeigt hat, und kann diese annehmen und integrieren. Darüber habe ich in meinem letzten Blogeintrag geschrieben.
https://simeoni.de/blog/naturkultur-eine-oekozentrierte-lebensweise/
Wie ist es dir ergangen, was musstest du gehen lassen, was ist zu dir gekommen und welche Einsichten, Gefühle und Erkenntnisse darfst du ernten?
Die Herbstqualität ist aber nicht nur Zeit der Rückschau und Dankes, sie ist auch eine Vorbereitungszeit auf die kommende dunkle Jahreszeit. Jetzt zeigt sich, ob ich einen langen, kalten Winter gut überstehen kann. Habe ich gut vorgesorgt an materiellen und seelischen Vorräten? Was brauche ich für mein persönliches Wohlbefinden? Vielleicht kann ich getrost noch Dinge verschenken, ziehen lassen oder sind sie wahrhaft wichtig in meinem Leben?
Die Qualität dieser Jahreszeit trägt in ihrer Fülle dazu bei, auf das, was du kennst und hast, neu zu blicken. Es ist wahrlich die Zeit gekommen, sich der eigenen Reife bewusst zu werden und unabhängig von äußeren Normen und Urteilen die eigene Ur-Essenz zu leben.
Der Westen wird im Lebensrad auch mit der Gemeinschaft und einer gesunden Balance des Gebens und Nehmens assoziiert. Ich habe in den letzten Jahren viel “Gemeinschaftsarbeit” geleistet und als Hochsensible ist das eine große Herausforderung. Immer wieder habe ich von meinen MentorInnen gehört, wie wichtig Gemeinschaft ist und immer wieder bin ich an meine Grenzen gekommen. Bis ich erkannt habe, dass ich zu den Menschen gehöre, die durch ihre Feinfühligkeit bei jedem Schritt in einer Gemeinschaft einer riesengroßen Herausforderung entgegensehen. Das wirbelt im Vorfeld bereits so viele Gefühle auf, die sich vor allem gegen mich selbst richten, dass damit schon die erste große Hürde genommen werden muss. Gemeinschaften zu finden, deren Mitglieder einander einladen, ermutigen und inspirieren, ist nicht leicht. Aber es ist möglich! Es gibt Gemeinschaften, in denen die eigene Feinfühligkeit als eine Gabe eingebracht werden kann, mit Menschen, die einen positiven Einfluss auf das Selbstbild von Hochsensiblen nehmen können.
Deshalb lade ich dich ein, die Herbstqualität für dich zu nutzen und deine Beziehungen anzuschauen und dich vielleicht auch zu öffnen für neue Kontakte, Begegnungen und Gemeinschaften.