Wenn ich an die Anfänge unserer Natur-und Wildnisschule vor fast 20 Jahren denke und an meine mühevollen Erklärungen über unsere Vision und unser Tun, wird mir heute klar, wie wenig Bewusstsein für Naturerfahrungen und Naturverbindung bei den Menschen vorhanden war.
Mittlerweile hat sich durch die Situation unseres Planeten Erde eine deutliche Zunahme der Interessen an ökologischen Themen, natürlicher Lebensführung und damit eine neue Sichtweise entwickelt.
Das Angebot an Naturseminaren und Naturcoaching wachsen. Ganz einfach lässt sich die Natur ins Leben holen, mit Naturpädagogischen Angeboten für Kinder, Familien und Einzelpersonen. Survivalkurse, Schwitzhütten, Waldbaden, Kräuterseminare, Naturhandwerkskurse, Rituale für Frauen oder für Männer oder für beide gemeinsam im Jahreskreis, Naturrituale, Visionssuchen und Wildnistraining für alle Altersstufen usw.
Wir gehören mit unserem Seminarangebot auch in diese Kategorie und deshalb bin ich sensibilisiert für dieses Thema. Es erscheint mir ein Trend geworden zu sein, Kurse mit der Natur zu bewerben und mich beschleicht mehr und mehr der Eindruck, die Natur wird lediglich als Kulisse für kommerzielle Interessen benutzen, ohne eine tatsächliche Verbindung mit ihr ein zu gehen.
Ein Wochenendkurs in der Natur lässt uns tief eintauchen in die natürliche Welt und wir können Erfahrungen machen, die uns in einer Dimension ergreifen, die unsere gesamte Alltagswelt auf den Kopf stellt.
Allerdings dürfen wir hierbei nicht unsere seit Jahrtausend geprägte abendländische Geistesgeschichte vergessen, die in uns eine Welt der Trennung geformt hat. Deshalb fällt es den allermeisten Menschen nicht leicht, sich von diesem Weltbild zu lösen und sich sofort mit einem lebendigen Universum verbunden zu fühlen. Ein Weltbild, welches die Natur primär für menschliche Zwecke ausgebeutet hat.
Und wenn wir wir die Natur zum Gegenstand für die heilsame Naturarbeit machen, wird sie wieder zur materiellen Kulisse reduziert.